Hic sunt Leones

HIC SUNT LEONES
Tänze der Intoleranz

… Alien, anonymous, Aversion, arbitrary, Abscheu, Barbaren, beyond, Befruchtung, Behinderte, bewerten, Breakthrough, burden, Bakterien, Clown, Clubbekanntschaft, Covid, Computer, Dämon, disease, Distanz, Dunkelheit…
Auszug aus Ensemble-ABC „der/die/das F R E M D E“

Wie halten Sie es mit dem Außer-Ordentlichen? Wie begegnen Sie „Fremden“ und „Fremdem“? Die neue Ensemble-Produktion von Tanzwerke Vaněk Preuß bildet den Abschluss der Trilogie „Flucht ins 21. Jahrhundert – Tanz in der globalen Zentrifuge“. Der Titel des Stücks, zu finden auf Landkarten im alten Rom, ist ein Warnhinweis und bedeutet: „Hier sind Löwen!“ In den so markierten Gebieten außerhalb der staatlichen Ordnung wurde neben der Existenz von Löwen manchmal auch die von Drachen vorausgesetzt… in jedem Fall keine Zivilisation mehr.

Mit dieser neuen Arbeit erforschen Tanzwerke Vaněk Preuß das Unbehagen in einer Gesellschaft, in der Willkommenskultur und Fremdenhass Tür an Tür wohnen. Wieso müssen Identitäten sich immer häufiger durch Eindeutigkeit und Ausschluss definieren, wieso vermeidet unsere Kultur immer mehr Offenheit und Mehrdeutigkeit?

Wir untersuchen, was sich hinter dem Konzept der Verständigung verbirgt und welche Emotionen sich dem Verstehen und der Verständigung in den Weg stellen – wie Angst, Abscheu, Hass und Verleugnung. Körper verständigen sich unmittelbar und sind uns fremd und vertraut zugleich. Im Althochdeutschen bedeutete „Verstehen“ sowohl „mit jemandem auskommen, gleiche Ansichten haben“ als auch „im Wege stehen, versperren, verwehren“.

Die Produktion wird Corona-bedingt filmisch realisiert. Die Online-Aufführungen werden von live aus der Brotfabrik Bühne Bonn gestreamten Gesprächen mit Beteiligten und Gästen begleitet.

Choreografie/RegieKarel Vaněk
Konzept/DramaturgieGuido Preuß
TanzDwayne Holliday, Nora Vladiguerova, Tobias Weikamp
MusikperformanceAngie Taylor
KostümeMelanie Riester
LichtMarkus Becker, Florian Hoffmann
Produktion: Tanzwerke Vanek Preuß, Brotfabrik Bühne Bonn
PR- und Öffentlichkeitsarbeit: Kristina Wydra
Förderer:Land NRW, Kulturamt der Stadt Bonn


Fotos: Günter Krämmer