Ein Tanzstück für die Alarmgesellschaft
Willkommen in der Gegenwart: Klimakrise, Kriege, Hunger, Terror, Polkappenschnmelze und noch dazu die gute, alte Pandemie… Alarm! Was sollen wir tun, wenn wir rotsehen inmitten von News-Overkill, Geklicke, dem Rauschen der Social Media, Angst vor Statusverlust, roten Zahlen, populistischem Meinungszirkus und Lifestyle-Bullshit? Wir haben sehr wenig Zeit, also müssen wir sehr langsam vorgehen!
Welche roten Linien überschreiten wir, welchen roten Fäden folgen wir und welche roten Teppiche beschreiten wir? Rot steht für Liebe, Grenze, Gefahr, Geburt, Macht und Tod. Anders als die meisten Tiere nehmen Menschen den roten Wellenlängenbereich als Farbe wahr. – Das Tanzstück Aurora‘s Redlines kam 2017 zur Uraufführung und wir nehmen es im Rahmen des Festivals Into the Fields wieder auf, weil es beängstigend gut in das Jahr 2021 passt.
Alarm bringt Verkaufs- und Klickzahlen, aber Daueralarm stumpft Menschen auch ab. Aurora‘s Redlines besinnt sich auf die rätselhafte Widerständigkeit der Urkraft des Lebens, die allem Alarm zum Trotz immer wieder beginnt. Drei Männer im Rotlicht drücken im Tanzlabor den roten Knopf und erforschen die Alarmgesellschaft mit den Mitteln des zeitgenössischen Tanzes.
Termine
Fr 15. und Sa 16. Oktober 2021, jeweils 21 Uhr, Brotfabrik Bühne Bonn
Tickets
über Bonnticket
Tanz/ Performance: | Tobias Weikamp, Karel Vaněk, Guido Preuß |
Regie/Choreografie: | Karel Vaněk |
Konzept: | Guido Preuß |
Kostümdesign: | Melanie Riester |
Lichtdesign: | Florian Hoffmann |
Produktion: | Tanzwerke Vanek Preuß, Brotfabrik Bühne Bonn, Theater Felina-Areal Mannheim |
Presse:
… geniale Körper-Choreografie, die die Tänzer mit ihren langsamen Verformungen des Körpers und der Gliedmaßen teils wie amphibische Wesen oder Insekten aus den Anfängen der Erdgeschichte wirken lässt…Tanzwerke Vaněk Preuß schreiben mit ihrer Inszenierung die Tanzgeschichte fort. Ihr konzeptuelles Vorgehen erinnert an den Klassiker des zeitgenössischen Tanzes, Xavier Le Roy …. Zwanzig Jahre später gehen die Tanzwerke Vanek Preuß weit darüber hinaus. Ihr choreografischer Körper ist Träger von Erfahrungen und Erinnerungen, die eine Flucht vor der eigenen Vergangenheit nicht zulassen. Standhalten ist ein Muss.
(Klaus Keil, tanzwebkoeln.de, 26.06.2017)
… Gegen die überall lauernden roten Linien setzen die drei Tänzer eine Rückbesinnung auf die Urkraft des Lebens, aufgehoben im Gedächtnis der Körper… Eine in jeder Hinsicht starke Performance, sehr maskulin, sehr muskulös.
(E. Einecke-Klövekorn, General Anzeiger Bonn, 22.06.2017)